Nach Kriegsende nahmen die Bürger von Riccione mit Charakter und Willensstärke den Wiederaufbau der Stadt in Angriff. Bereits nach wenigen Jahren florierte der Tourismus, auch als Folgeerscheinung der Wirtschaftsblüte der Fünfzigerjahre. Man kann zum ersten Mal von Massentourismus sprechen, einem friedlichen und demokratischen Zusammenleben unzähliger Menschen. Die Kleinbürger und Arbeiter, die sich zum ersten Mal einen Urlaubsaufenthalt von einer ganzen Woche leisten konnten, mieteten sich in kleinen Pensionen und Familienbetrieben ein, die wegen der herzlichen Aufnahme und der guten Küche sehr geschätzt waren. Die berühmte “Piadina” durfte – damals wie heute – bei keiner Mahlzeit fehlen. Der Strand war aber für alle da, für reiche Unternehmer, Arbeiterfamilien und auch für die “Vitelloni”, die Fellini in seinem gleichnamigen Film verewigte, junge Männer des Ortes, die ihr Glück bei den hübschen Ausländerinnen versuchten.
Dank des Weitblicks mancher Unternehmer, wie der Familie Savioli, trat Riccione durch die Anwesenheit von Film- und Musikstars wie auch von Persönlichkeiten aus der Welt des Dolce Vita wieder ins Rampenlicht. Eine schier endlose Namenliste: Vittorio De Sica, Wanda Osiris, Totò, Alberto Sordi, Alida Valli, Gino Cervi, Aldo Fabrizi, Ugo Tognazzi, Vittorio Gassman, Giancarlo Giannini, Gianni Morandi, Patty Pravo, Roberto Benigni, Gianni Rivera, Pelè, Franz Beckenbauer, Mina, Loredana Bertè, Lucio Dalla, i Platters, Gina Lollobrigida, Raffaella Carrà, Walter Chiari, Renato Zero, usw.